Nationales Holocaust-Museum in Amsterdam
Samstag, 16. November 2024 - 11:00 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination: European Union / Europäische UnionCategory/Kategorie: Allgemein, Museen, Ausstellungen Lesedauer: 5 Minuten Das Nationaal Holocaust Museum (deutsch: Nationales Holocaust-Museum) ist ein niederländisches Museum, das sich mit dem Holocaust in den Niederlanden befasst. Das Museum befindet sich in der ehemaligen Hervormden Kweekschool (reformierte Vorschule) gegenüber der Hollandschen Schouwburg in Amsterdam. Das Museum ist Teil des Joods Cultureel Kwartier. Während der Judenverfolgung unter der deutschen Besatzung der Niederlande 1940–1945 im Zweiten Weltkrieg wurden mehr als 600 Kinder gerettet, die in diesem Haus untergebracht gewesen waren. Das Museum wurde am 10. März 2024 eröffnet.
Im Oktober 1942 wurde auf Initiative von Walter Süskind in einer ehemaligen Tora-Schule die Creche errichtet. Die Creche war ein „Kinderhaus“ für Kinder bis zum Alter von zwölf Jahren, die dort – von ihren Eltern getrennt – bis zu ihrer geplanten Deportation untergebracht waren. Im Januar 1943 kamen Mitarbeiter der Creche mit dem Direktor der Kweekschool in Kontakt. Da die Kinderstätte überfüllt war, baten sie den Direktor Johan van Hulst, dass einige Kinder ihren Mittagsschlaf in der Schule halten durften. Durch diese Zusammenarbeit und das gegenseitige Vertrauen wurde die Schule 1943 zur wichtigsten Route, um Kinder zu retten. Walter Süskind gelang es so, gemeinsam mit Mitarbeitern des Jüdischen Rates sowie in Zusammenarbeit mit Johan van Hulst und Widerstandsgruppen, mehr als 600 Kinder vor der Deportation zu retten. Dabei kam den Helfern zugute, dass sich damals (wie heute) eine Straßenbahnhaltestelle vor der Schouwburg befand. Wenn die Straßenbahn hielt und die Sicht versperrte, rannten sie mit einem Kind an der Hand neben der Straßenbahn her und stiegen an der folgenden Haltestelle ein. Obwohl die Straßenbahnfahrer und die Passagiere dies sahen und wussten, woher die Kinder kamen, wurden sie nie verraten. Kleinere Kinder schmuggelten sie in Waschkörben oder Rucksäcken aus dem „Kinderhaus“ heraus. Deren Eltern statteten sie mit Strohpuppen aus, die in Decken gewickelt wurden, um ein Baby vorzutäuschen. Die Kinder wurden in Pflegefamilien in Sicherheit gebracht.
Anhand von Objekten, Fotos, Filmen und Installationen wird im Museum die Geschichte der systematischen Verfolgung der Juden dargestellt. Ein Raum ist tapeziert mit den Rassengesetzen und Verordnungen über den Ausschluss der Juden und veranschaulicht so deren schrittweise Entrechtung und Isolation. In Vitrinen sind persönliche Gegenstände einiger Opfer zu sehen. Im Innenhof des Museums befindet sich eine Kunstinstallation von Gabriel Lester. Im Unterschied zu anderen, eher in düsteren Farben gehaltenen Holocaustmuseen ist das Nationaal Holocaust Museum hell und lichtdurchflutet gestaltet. Denn „die Farbe des Holocaust ist weiß. Es war nicht dunkel es geschah am hellichten Tag“, so Emile Schrijver, der Generaldirektor des Joods Cultureel Kwartier.
Lesen Sie mehr auf museum.nl – Nationaal Holocaustmuseum und Wikipedia Nationaal Holocaust Museum (Sicher Reisen - Die Reiseapp des Auswärtigen Amtes - Wetterbericht von wetter.com - Global Passport Power Rank - Travel Risk Map - Democracy Index - GDP according to IMF, UN, and World Bank - Global Competitiveness Report - Corruption Perceptions Index - Press Freedom Index - World Justice Project - Rule of Law Index - UN Human Development Index - Global Peace Index - Travel & Tourism Competitiveness Index). Fotos von Wikimedia Commons. Wenn Sie eine Anregung, Kritik oder einen Hinweis zu dem Beitrag haben, freuen wir uns auf Ihre E-Mail an kommentar@wingsch.net. Nennen Sie dazu im Betreff bitte die Überschrift des Blogbeitrags, auf den sich Ihre E-Mail bezieht.
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