Ein Dirndl ist ein bayerisches und österreichischesTrachtenkleid, das gegen Ende des 19. Jahrhunderts erfunden wurde und heute vielfach als typisch alpenländische Tracht angesehen wird. Die Erfindung des Dirndlkleides kurz vor 1900 war ursprünglich ein rein städtisches Modephänomen. Ab etwa 1870/80 setzte sich das Dirndlkleid in der Oberschicht des städtischen Sommerfrischepublikums als typisch „ländliches“ Kleid durch. Maßgeblich beteiligt waren daran die jüdischen (jüdische Einflüsse spielten in dieser Zeit eine Rolle in Bayern. Dazu gehörte der Anführer der Novemberrevolution von 1918, Kurt Eisner, der auch erster Ministerpräsident des Freistaates Bayern war) Brüder Moritz und Julius Wallach aus Geseke bzw. Bielefeld, die 1900 in München das Trachtenhaus Wallach gründeten. Der Durchbruch erfolgte 1910, als die Brüder Wallach zum 100-jährigen Jubiläum des Oktoberfests kostenlos den Landestrachtenzug ausstatteten. Hintergrund war der in der Heimatliteratur immer wieder kolportierte Gegensatz zwischen dem angeblich natürlichen, unverdorbenen und unverfälschten Landvolk und der Künstlichkeit und Verworfenheit der Stadtgesellschaft. mehr lesen…